Aus Anlass des sechshundertsten Geburtstages von Johannes Gutenberg im Jahr 2000 haben die Freunde der Universität Mainz e.V. die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur als gemeinnützige Stiftung eingerichtet. Sie wollen damit das Ansehen und die Attraktivität der Universität Mainz fördern. Die Gastprofessur soll in Forschung und Lehre neue Akzente setzen, der Öffentlichkeit das Bild einer lebendigen Wissenschaft vermitteln und zugleich die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemstellungen ermöglichen.
Die Stiftungsprofessur ist Persönlichkeiten vorbehalten, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen oder ihrer Bedeutung im kulturellen und öffentlichen Leben in der Lage sind, Fachperspektiven zu verbinden und übergreifende Einsichten zu entwickeln.
Bei der Einrichtung der Stiftung haben sich die Freunde der Universität Mainz e.V. von der Einsicht leiten lassen, dass die Universität eine hochrangige Gastprofessur nicht aus öffentlichen Mitteln finanzieren, sondern nur mit Hilfe privater Initiativen realisieren kann. Die Stiftung finanziert die Stiftungsprofessur aus von privater Seite gespendeten und gestifteten Mitteln und aus deren Erträgen.
Inhaber der Stiftungsprofessur waren der Kulturhistoriker und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Fritz Stern (2000), der führende Vertreter der Evolutionsbiologie und Pionier der Soziobiologie Bert Hölldobler (2001), der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Wolfgang Frühwald (2003), der ehemalige Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer (2004), der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka (2005), der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger (2006), der Immunologe Fritz Melchers (2007), der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (2008), Karl Kardinal Lehmann (2009), die Neuropsychologin und Kognitionswissenschaftlerin Angela D. Friederici (2010), der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Gottfried Boehm (2011), der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk (2012), der Finanzwissenschaftler Gerold Krause-Junk (2013), der Physiker Christof Wetterich (2014), die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann (2015), der Biopsychologe Onur Güntürkün (2016), der Informatiker Wolfgang Wahlster (2017), der Politikwissenschaftler Herfried Münkler (2018), der Zellphysiologe Hanns Hatt (2019), Bundespräsident a. D. Joachim Gauck (2020/2021), die Polar- und Tiefseeforscherin Antje Boetius (2022), der Kirchenhistoriker Hubert Wolf (2023) sowie die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert (2024).