Vorlesungsreihe
Peter Ruzicka eröffnet mit seiner Veranstaltungsreihe zu "Kunst und Widerstand" und zum aktuellen Kulturschaffen die Möglichkeit zu einer hochrangigen Debatte von gesellschaftlicher wie kulturpolitischer Brisanz. Die Vorträge regen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit Aufgaben und Selbstverständnis von Kunst und Kultur und ihrer Neuausrichtung nach der Postmoderne an. Musikalische Beiträge, Videoausschnitte und ein Konzert im Staatstheater laden ein, sich auf moderne Musik einzulassen.
Nach Peter Ruzicka lässt sich in Kunst und Wissenschaft seit einiger Zeit ein Paradigmenwechsel beobachten. Diese veränderte Betrachtungsweise setzt dazu an, eine Ablösung jener für wenigstens zwei Jahrzehnte herrschenden Befindlichkeiten der Postmoderne zu bewirken. Sie richtet sich gegen das ziellose Kreisen, die Beliebigkeit der Zeichen und Chiffren, auch gegen die Oberflächen- und Spaßkultur, die unsere Gesellschaft zu überschwemmen und zu beherrschen droht. Der Begriff der "Zweiten Moderne" hat dabei nicht nur mit einer neuen Bestimmung von "Fortschritt" zu tun, sondern auch mit Widerstand und Widerstehen, mit einer neuen Form von Aufklärung. Es ist – von künstlerischen Entwicklungen ausgehend – eine politische Dimension des Denkens und Handelns.
Als Komponist und Dirigent, Intendant und Kulturmanager ist Peter Ruzicka in besonderer Weise prädestiniert, die vielschichtigen Aspekte des Themas mit Künstlern, Kunstkritikern und Wissenschaftlern zu erörtern. Da Kunst und Wissenschaft ihrer Gegenwart nicht neutral gegenüberstehen, sondern sich kritisch mit ihr auseinandersetzen, haben sie immer auch mit Widerstand und Widerstehen zu tun. In zehn Abendveranstaltungen werden Peter Ruzicka und seine Gastredner, die den gegenwärtigen Kulturbetrieb in Deutschland mitbestimmen, über Kunst und Widerstand und den Aufbruch in eine "Zweite Moderne" diskutieren. Das Vorlesungsprogramm wird durch künstlerische Beiträge der Hochschule für Musik und des Instituts für Theaterwissenschaft unserer Universität sowie durch das Konzert im Staatstheater Mainz bereichert.
Beginn der Vorlesungen 18.15 Uhr, Hörsaal RW 1, Neubau Recht und Wirtschaft
Di., 3. Mai 2005 |
"Aspekte der Zweiten Moderne" |
So., 8. Mai 2005 |
20 Uhr - Konzert des Staatstheaters Mainz - im Großen Haus Luigi Nono: Canti di vita e d'amore. Sul ponte di Hiroshima Dirigent: Peter Ruzicka; Sopran: Sara Maria Sun; Tenor: Bernhard Gärtner Kartenverkauf an den üblichen Vorverkaufsstellen des Staatstheaters und im Anschluss an die |
Di., 10. Mai 2005 |
"Endet alles, was ist? Die Krise der Moderne ist auch die der Tradition" |
Di., 24. Mai 2005 | "Aufklärung heute? Über den Widerstand der Wahrnehmung" mit Gastredner Prof. Dr. Dr. MICHAEL FISCHER |
Di., 31. Mai 2005 |
! Die Veranstaltung muss leider ausfallen. ! Prof. Dr. Wolfgang Rihm wird voraussichtlich an der Abschlussveranstaltung am 5. Juli teilnehmen "Zwischen Erster und Dritter Moderne?" |
Di., 7. Juni 2005 |
"Die Holocaust-Oper CELAN von Peter Ruzicka" |
Di., 14. Juni 2005 |
"Fortschrittsgedanken: Über die Kunst, den Markt und einige Ideale von gestern" |
Di., 21. Juni 2005 | "Universalität und Partikularität" mit Gastredner Staatsminister a. D. Prof. Dr. JULIAN NIDA-RÜMELIN |
Di., 28. Juni 2005 | "Schönheit und Widerstand?" mit Gastredner Prof. HELMUT LACHENMANN Mit Klavierwerken von Helmut Lachenmann. Sascha El Mouissi (Klavier), Hochschule für Musik der Universität Mainz |
Di., 5. Juli 2005 |
Resümee: "Kunst und Widerstand - Aufbruch in eine Zweite Moderne" Im Anschluss: Szenische Collage der Oper CELAN von Peter Ruzicka |