Stiftungsprofessor 2016: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Onur Güntürkün

Copyright Marion Nelle, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Onur Güntürkün, Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessor 2016, zählt zu den international führenden Wegbereitern der biologisch fundierten Psychologie. In seiner Forschung versucht der Bochumer Biopsychologe zu verstehen, wie das Denken bei Menschen und anderen Tieren im Gehirn entsteht. Als ausgezeichneter Forscher und Wissenschaftsvermittler konnte er die etablierte Sichtweise, wonach die Evolution des Denkens einem stufenweisen Aufstieg erfolgt, u.a. durch seine Arbeit mit Vögeln fundamental verändern. Mit Methoden sowohl der Neurowissenschaft als auch der Experimentellen Psychologie schlägt er eine Brücke von der zellulären Ebene bis hin zum Verhalten.

Onur Güntürkün wurde am 1958 in Izmir (Türkei) geboren. Nach dem Abitur in der Türkei studierte er Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum, promovierte dort und war dann Postdoc in Paris, San Diego und Konstanz, bevor er 1993 einen Ruf auf die Professur für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum annahm. Seit der Rufannahme in Bochum haben ihn jeweils halbjährige Forschungsaufenthalte nach Brisbane (Australien), Izmir (Türkei) und Antwerpen (Belgien) geführt. 2014/15 war er für 8 Monate Fellow des Wissenschaftskollegs Berlin.

Er ist Mitglied der Nationalen Akademie Leopoldina, der Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen, Träger des Verdienstordens des Landes NRW sowie Träger von zwei Ehrendoktortiteln. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen wie z. B. den Alfried Krupp-Preis (1995), die Wilhelm Wundt-Medaille (2006), die Verdienstauszeichnung des türkischen Parlaments (2009), den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (2013), sowie den Communicator-Preis (2014). Er ist z. Zt. Mitglied des DFG Senats.