Stiftungsprofessor 2007: Fritz Melchers

Professor Dr. Dr. h. c. mult. Georg Friedrich (Fritz) Melchers, einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Immunologie, ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur der "Freunde der Universität Mainz e. V." im Jahr 2007. Seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur Entwicklung der Stammzellen des Immunsystems und zur Charakterisierung einzelner Immunzellen legten den Grundstein für die Entwicklung von neuartigen und umfassenden Immuntherapien unter anderem bei Allergien, chronischen Entzündungen, Tumorerkrankungen und Autoimmunerkrankungen. In seiner Veranstaltungsreihe wird er über "Die Zwiespältigkeit unseres Immunsystems: Schutz vor dem Fremden, aber auch Angriff gegen das Eigene" sprechen. Der Professor für Biochemie und Immunologie ist auswärtiges wissenschaftliches Mitglied und seit 2003 Seniorgruppenleiter für "Lymphozytenentwicklung" am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Von 1980 bis 2001 leitete er als Direktor das Basler Institut für Immunologie und machte es zu einer der weltweit führenden Forschungsstätten im Bereich der molekularen und klinisch orientierten Immunologie.
Die Quellen seines Forschungsinteresses sieht Fritz Melchers in der Kreativität, die der Kunst wie der Wissenschaft eigen sei, und im Staunen über das Entdeckte. Er ist nicht nur kreativer Wissenschaftler und begnadeter Universitätslehrer, sondern auch Wissenschaftskommunikator und internationaler Wissenschaftsorganisator mit einem breiten Wirkungskreis weit über seine Fachdisziplin hinaus.

Fritz Melchers, 1936 in Berlin geboren, studierte Chemie an der Universität Köln und promovierte dort 1964. Anschließend war er am Salk Institute for Biological Studies in La Jolla, CA. Von 1968 an arbeitete er als Assistent und Oberassistent am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Als Gastwissenschaftler war er 1970–1971 am Weizmann Institute, Rehovot, Israel, und am Department of Genetics, Stanford University Medical School, Stanford, CA, und habilitierte sich 1971 im Fach Biologie an der Universität Freiburg im Breisgau. Bereits 1970 wurde er als Biochemiker und Immunologe an das Basler Institut für Immunologie berufen. Als Direktor von 1980 bis 2001 entwickelte er das Institut zu einer der weltweit führenden Forschungsstätten. Zudem lehrte er u.a. an den Universitäten in Basel, Harvard und Innsbruck, war 1996–2003 Mitglied des Hochschulrates in Basel und ist seit 2003 im Hochschulrat der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 1998–2001 führte er den Vorsitz der International Union of Immunological Societies. Fritz Melchers gehört zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und Gesellschaften an, er ist Mitglied mehrerer Akademien und wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten vielfach ausgezeichnet. Er ist u.a. Träger des Bundesverdienstkreuzes, Inhaber der Prausnitz-Medaille des Collegium Internationale Allergologicum der Universität Wien, Robert-Koch-Preisträger, Träger des San Marino-Preises für Arbeiten im Bereich der Infektionsimmunologie und erhielt im Jahr 2002 den Emil-von-Behring-Preis für seine Verdienste in der Stammzellforschung. Von der University of Turku (Finnland), der Thomas Jefferson University, Philadelphia (USA) und den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Würzburg und Leipzig wurde er mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

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